Diese in Triest/Italien unterzeichnete Vereinbarung steht unter der Schirmherrschaft und dem Auftrag zur Begleitung durch die EU-Kommission. Eine derartige Entwicklung bringt wirtschaftliche Stabilität für die Region, lässt insbesondere auch den möglichen Einfluss anderer Länder sinken, sich mit diesen 6 Nachbarn in Europa wirtschaftlich zu verflechten.

Da sich die EU sicher noch für eine längere Zeit in einer Selbstfindungsphase befindet - bevorstehender BREXIT, neues Finanzierungsmodell für Brüssel, wirtschaftliche Lage in einigen EU-Mitgliedstaaten -, ist dieser Schritt für alle Beteiligten ein wichtiges Signal.

Die involvierten Balkanstaaten müssen überdies noch bestehende gegenseitige Vorbehalte abbauen, die noch aus der Zeit des ehemaligen Jugoslawiens stammen. Auch wirtschaftlich erscheinen die meisten der 6 Kandidaten augenblicklich nicht reif für einen EU-Beitritt, denn die wirtschaftlichen Eckwerte liegen weit hinter denen in der EU!

Die derzeit angewendeten gegenseitigen Präferenzabkommen mit allen genannten Ländern - SAP - Stabilisierungs- und Assoziierungsprozess - haben diese Staaten bereits an die EU gebunden. Ein weitgehend zollfreier Marktzugang für EU-Exporteure ist somit bereits gewährleistet - allerdings nur für präferentielle Ursprungswaren.

Eine Verbindung über einen Binnenmarkt - wie auch immer die weiteren Details aussehen werden - würde die Exportmöglichkeiten EU-seitig weiter steigern, denn damit fällt die vorerwähnte Ursprungsfrage weg! Ein interessanter Weg, den es zu beobachten gilt.